Histaminintoleranz (HIT)

Ein Glas Rotwein am Abend und dazu einen leckeren Käse - viele wissen diesen Genuss zu schätzen. Doch treten bei einigen Menschen danach unangenehme Beschwerden auf, wie zum Beispiel Übelkeit oder Migräne. Was dahinter steckt und warum Histamin dabei eine große Rolle spielt wird im folgenden Beitrag näher beleuchtet.

Histamin - kurz und kompakt

Histamin - Königs-Apotheke
Quelle: https://www.thieme.de/de/naturheilverfahren/histaminintoleranz-97738.htm

Histamin ist ein im menschlichen und tierischen Organismus natürlich vorkommender Stoff. Gebildet wird das Gewebshormon durch die Kohlenstoffdioxidabspaltung der Aminosäure Histidin. Es wird in Mast- und Nervenzellen gespeichert, wo es seinen verschiedenen Funtionen nachgehen kann. Histamin besitzt sehr vielfältige und verschiedene Einsatzmöglichkeiten, so ist es neben der Produktion von Magensäure auch an der Regulierung des Schlaf-Wach-Rythmus beteiligt. Bei Entzündungsreaktionen in unserem Körper schlüpft das Histamin-Hormon in die Rolle eines Nervenbotenstoffes (Neurotransmitter) und verursacht Anschwellungen im Gewebe.

Symptome und Ursache

Über tierische und pflanzliche Lebensmittel nehmen wir extern Histamin zu uns. In den Nahrungsmitteln dient Histamin als Gärungs-, Reifungs- oder Verderbnis­produkt und besitzt unterschiedlich starke Konzentrationen. Pro Tag nimmt ein Mensch ca. 4 Milligramm Histamin durch Lebensmittel zu sich, was bei einer gesunden Person zu keinerlei Beschwerden führt, da der menschliche Organismus bis zu 10 Milligramm pro Tag problemlos verträgt. Bei Patienten, die eine Histaminintoleranz haben, ist die individuelle Toleranz gegenüber Histamin viel geringer. Dadurch treten schon bei deutlich geringeren Mengen Beschwerden auf, die großes Unwohlsein hervorrufen. Nach einigen Minuten stellen sich unterschiedliche Symptome ein.

Dazu können zählen:

 

     - Magenkrämpfe, Übelkeit, Durchfall
     - Herzrasen, Blutdruckabfall, Schwindel
     - Fließschnupfen, Kopfschmerzen, Migräne
     - Hautrötungen, Quaddeln, Juckreiz

 

Die genaue Ursache ist leider noch nicht genau geklärt. Jedoch wird vermutet, dass die körpereigenen Enzyme Diaminoxidase (DOA) und Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) dabei eine sehr große Rolle spielen. Diese sorgen normalerweise für den Abbau von Histamin im Dünndarm. Ist die Aktivität dieser Enzyme beeinträchtigt, kann der Körper die zugeführten Histamine nicht abbauen und die Konzentration übersteigt einen gewissen Wert und es kommt zu den oben genannten Symptomen. Alkohol, bestimmte Medikamente und gewisse Lebensmittelzusatzstoffe können dafür sorgen, dass Histamin in größeren Mengen von unserem Körper ausgeschüttet wird. Auch Stress, Infektionen, Schmerzen und Angst führen zu einer Histaminausschüttung. Dadurch wird die individuelle Toleranz durch große Mengen Histamin überschritten.

Diagnose

Treten einige dieser Beschwerden auf, sollte ein Arztbesuch nicht vermieden werden. Jedoch ist die genaue Ursache einer Histaminintoleranz nicht zu 100% geklärt und somit ist eine genaue Diagnose schwer zu stellen. Gerade durch die unterschiedlichen und unspezifischen Symptome kann eine Intoleranz gegenüber Histamin nur durch Ausschluss anderer Unverträglichkeiten und Allergien in Verdacht treten. Danach wird eine diagnostische Diät "verschrieben", bei der einige Wochen auf histaminhaltige Lebensmittel verzichtet wird. Verbessern sich die Symptome und treten sie bei gezielter Histamingabe wieder auf, kann der Verdacht auf eine Histaminunverträglichkeit untermauert werden.

Die Ernährung macht's

Der Grundsatz der Therapie bei einer HIT ist eine histaminarme Ernährung. Die zugeführte Menge an Histamin sollte individuell angepasst werden. Mit Hilfe von Ernährungsfachkräften kann schnell die persönliche Toleranzschwelle ermittelt werden.

Histarminarm - Königs-Apotheke
Quelle: https://www.gastroportal.at/histaminarme-ernaehrung-gastronomie/9543

Frisch und unverarbeitet - diese zwei magischen Worte begleiten einen bei einer Histaminintoleranz. Wer unter HIT leidet sollte möglichst frisch kochen und auf frisches Fleisch, Obst und Gemüse und Joghurt, Buttermilch und co. setzen. Nudeln, Reis und Kartoffeln dienen als histaminarme Kohlenhydratquelle und können mit frischem oder gefrohrenem Gemüse serviert werden.

Fleisch, Fisch und Käse entwickeln einen sehr hohen Histamingehalt, sobald sie gelagert werden. Deshalb sollten zum Beispiel gereifter Käse, gepökeltes Fleisch oder geräucherter Fisch vermieden werden. Auch bei Obst und Gemüse steigt der Histamingehalt bei längerer Lagerung. Bei einem Einkauf von Obst sollte vorallem auf braune Stellen geachtet werden. Rotwein, Weizen, Champagner und co. sind tabu und auch Backwaren führen zu unangenehmen Begleiterscheinungen.

Histaminintoleranz (HIT)

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